Der Hype-Cycle von Gartner ist immer ein beliebtes Mittel, um einzuschätzen, wo sich neue Technologien in der Verbreitung und Akzeptanz gerade befinden. Auf ReadWriteWeb beschreibt Richard MacManus, wo sich Web 2.0 und Twitter auf dem Hype-Cycle befinden. Gerade Twitter steht danach noch der Abstieg ins Tal der Entäuschungen bevor. Dieser Abstieg nach einer ersten Euphorie kann manchmal auch ins bodenlose führen, wenn die Benutzer danach nicht einen echten Mehrwert in der täglichen Arbeit verspüren.
Ich glaube, die stark synchrone Kommunikation, die beim echten Twittern notwendig ist, schränkt den Gebrauch auch entsprechend ein. Wenn Wissensarbeiter Probleme lösen und sich in komplexe Themen eindenken müssen, können sie nicht Dutzende von Tweets verfolgen und immer wieder antworten. Sich rasch Lösungsvorschläge oder Tipps über Twitter zu holen, kann sicherlich manchmal funktionieren. Dennoch bleibt es spannend, inwieweit Wissensarbeiter diese ständige Unterbrechung für einen möglichen Vorteil in Kauf nehmen.
Jochen Robes hat übrigens einen Vortrag auf der KnowTech 2009 mit dem Titel Warum Wissensarbeiter twittern gehalten. War einigermassen interessant, wenngleich ich dennoch glaube, dass der Hype sich wieder legen wird, eben so wie die Kurve von Gartner dies voraussagt. Aus dem Tal der Entäuschungen wird Twitter dann wieder herauskommen, wenn die Nutzer das eigene Kommunikationsverhalten anpassen und dabei aber auch langfristig einen echten Mehrwert haben.
der wissensarbeiter