Wissensarbeit steht als Begriff für problemlösende Tätigkeit bei welcher der Lösungsweg ganz oder teilweise unbekannt ist. Dies steht im Gegensatz zu Routinearbeit, die immer dann zur Routine wird, wenn der Lösungsweg für eine Aufgabe immer gleich ist. Ein Rechtsanwalt, der sich auf einen schwierigen Fall konzentriert und alles versucht, für seinen Mandanten das optimale herauszuholen löst ein Problem und ist damit ein Wissensarbeiter. Ein anderer Anwalt, der auf Familienrecht spezialisiert ist, und aufgrund von Standardangaben routinemässig den Unterhalt berechnet, löst eine Aufgabe und ist daher kein Wissensarbeiter.

„Wissensarbeit produktiv zu machen ist die grosse Managementaufgabe dieses Jahrhunderts, so wie es die grosse Aufgabe des vergangenen Jahrhunderts war, manuelle Arbeit produktiv zu machen.“ Diesen Satz schrieb Peter F. Drucker im Jahr 1968 und bezeichnete etwas später die Produktivität der Wissensarbeiter als entscheidenden Wettbewerbsfaktor in der Weltwirtschaft.

Die Erkenntnis, dass Wissensarbeit zur bedeutendsten Arbeitsform des 21. Jahrhunderts wird und dass die Wissensarbeiter diejenige Gruppe der arbeitenden Bevölkerung sein wird, welche die Wertschöpfung in den Unternehmen massgeblich bestimmen wird, ist somit schon seit mehreren Jahrzehnten bekannt.

Entscheidend für die Entwicklung der westlichen Welt wird die Produktivität der Wissensarbeit sein. Nur wenn wir hier gegenüber den östlichen und fernöstlichen Nationen deutliche Produktivitätsvorteile haben, wird Europa und Amerika den Wohlstand und damit auch das Sozialgefüge erhalten können.

Trotz aller Wichtigkeit zeigt die aktuelle Literatur sowie viele Websites im Internet, dass weder Wissensarbeit noch die Produktivität von Wissensarbeitern wirklich verstanden und auf einem soliden Fundament an Strukturen, grundlegenden Verfahren und Best Practices basiert. 

Auch in der betrieblichen Praxis, in kleinen und grossen Unternehmen, ist der Begriff Wissensarbeit noch weitgehend unbekannt.

Eine in die Wissensarbeit sehr gut einführende Dissertation hat Gerhard Hube geschrieben:

Im nächsten Artikel werde ich auf einige Details zu dieser Arbeit eingehen. Bis dahin erst mal viel Spass beim lesen!

der wissensarbeiter

Eine Antwort »

  1. […] vor einiger Zeit sehr gut beschrieben. Ich habe dies auch schon hier im Blog diskutiert (siehe Was ist Wissensarbeit und Das zweifache […]

  2. […] Und wenn die Aufgabe komplex ist und der Lösungsweg noch unbekannt ist, es sich also um Wissensarbeit handelt, dann benötigen wir auch ein der Komplexität angepasstes […]

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..