Am 30.03.2011 fand die Frühjahrstagung der SPM / BWI im Technopark in Zürich statt. Sie ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der spm – Schweizerische Gesellschaft für Projektmanagement und der BWI Management Weiterbildung. Es gab eine Reihe interessanter Vorträge, die sich alle um das Thema Digitale Kommunikation im Projektmanagement drehten. Geschätzt nahmen etwa 150 Personen teil.
Prof. Guido Hertel beleuchtete die Wichtigkeit von Motivation und Vertrauen gerade in virtuellen Teams. Dabei hat er u.a. durch Forschungsergebnisse gezeigt, wie wichtig ein explizites Committment zu den vereinbarten Zielen gerade in virtuellen Teams ist. Bei virtuellen Teams ist die Tendenz ausserdem noch viel grösser, dass die Mitarbeiter in mehreren Projekten parallel tätig sind und so das Committment zusätzlich leidet.
Ralph Höfliger zeigte in einer Reihe von Beispielen, wie durch e-Voting Entscheidungsprozesse in Unternehmen von einer grossen Anzahl Mitarbeitern in Workshops durchgeführt werden können und die Resultate auch sofort für alle sichtbar werden.
Der Vortrag von Sue Paredi von Microsoft betonte u.a. die Wichtigkeit von Wissensarbeit für unsere Gesellschaft. Wie immer, argumentieren Technologieunternehmen, die Produkte herstellen und verkaufen damit, dass neue Technologien und Produkte die alten ersetzen. Dies stimmt allerdings nicht immer. Das Fernsehen hat das Radio nicht ersetzt und die online-Ausgaben von Zeitungen und Zeitschriften haben die Fülle an Magazinen, die an einem Kiosk am Bahnhof oder Flughafen erhältlich sind, nicht schrumpfen lassen. Daher glaube ich auch nicht an die komplette Ablösung von Papier und Bleistift, gelben Post-Its oder Email. Social Media wird die bestehenden Kommunikationsmittel ergänzen und wir als Anwender haben die Aufgabe, den optimalen Mix für jedes Projekt und jede Situation zu finden.
Swisscom wagte einen Blick in die Zukunft – mit dem Ergebnis noch höherer Komplexität in den Projekten. Dennoch stelle ich mir die Frage, ob nicht gerade auch der Projektleiter die Aufgabe hat, alles zu unternehmen, um die Komplexität zu reduzieren, da so die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sein Projekt erfolgreich wird.
In meinem Vortrag Gemeinsam und einsam – die richtige Mischung für erfolgreiche Projekte erklärte ich im Wesentlichen den Problemlösekreislauf für individuelle Wissensarbeit und Wissensarbeit im Team. Es waren wesentliche Inhalte aus dem Buch Software entwickeln mit Verstand.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, bei der mir besonders das Format mit kurzen Vorträgen über 30 min am Vormittag und Workshops über 60 min am Nachmittag sehr gut gefallen hat.
der wissensarbeiter