Im Online-Journal WhatMatters von McKinsey erschien am 27.10.2009 ein interessanter Artikel mit dem Titel: Using technology to improve workforce collaboration. Der Artikel beschreibt die Bedeutung von Collaboration und der dazu notwendigen Technologie wie z.B. Web 2.0. Interessant sind auch die Einteilung von verschiedenen Typen von Collaboration Workers sowie die Aufzählung von Waste bei Collaboration. Eine der Kernaussagen der Autoren lautet: The heart of what knowledge workers do on the job is collaborate, which in the broadest terms means they interact to solve problems, serve customers, engage with partners, and nurture new ideas.
Hier musste ich allerdings einmal kurz nachdenken. Ist wirklich die Collaboration das Herzstück von Wissensarbeit? Ganz klar Nein! Der Kern der Wissensarbeit ist Problemlösen. Und Problemlösen bedeutet denken. Denken ist der Kern der Wissensarbeit. Problemlösen im Team oder gegenseitige Abstimmung für Arbeitsteilung erfordert Collaboration. Aber ohne Denken ist Collaboration nur sinnloses Geschwätz. Nehmen Sie 4 Affen und geben diesen die modernsten Web 2.0 Werkzeuge. Sie werden nichts Vernünftiges zustande bringen. Natürlich benötigen die Wissensarbeiter in Teams gute Kommunikationsfähigkeiten und passende Werkzeuge. Aber der Einsatz von tollen Werkzeugen in Ermangelung des Verständnisses von Wissensarbeit wird kaum Erfolg bringen.
Wie das Denken im Problemlöseprozess funktioniert, hat Gerhard Hube schon vor einiger Zeit sehr gut beschrieben. Ich habe dies auch schon hier im Blog diskutiert (siehe Was ist Wissensarbeit und Das zweifache Handlungsfeld).
Denken wir also erst einmal nach, bevor wir über Collaboration diskutieren. Denn Wissensarbeit = Denkarbeit.
Viel Spass beim Nachdenken wünscht
der wissensarbeiter