Am 12. und 13.April fand in Zürich in diesem Jahr zum ersten mal die von Aberla veranstaltete ESE-Conference 2011 statt. ESE steht dabei für Excellence in Software Engineering. Die Konferenz war an den beiden Tagen gut besucht. Was kein Wunder war, waren doch mit Erich Gamma, Jeff Sutherland und Ken Schwaber drei sehr bekannte Experten mit von der Partie. Aber auch die anderen Speaker vermittelten zum Teil interessante Denkanstösse. Aus Sicht der Wissensarbeit in der Softwareentwicklung möchte ich besonders zwei Vorträge hervorheben:
How to measure producitivity in software development von Trajan Kaiser von Xing:
Trajan Kaiser betont vor allem die Balance zwischen Effektivität und Effizienz, da beides stark voneinander abhängt und meist die Zusammenhänge nicht vollständig durchschaut werden können. Auch die Aussage, Koordinations- und Kommunikationsaufwand möglichst gering zu halten, finde ich wichtig, da doch gerade grosse Organisationen versuchen, für eine höhere Effizienz die Entwicklung stark arbeitsteilig zu organisieren. Dies gelingt durch den grossen Koordinations- und Kommunikationsaufwand aber oft nicht.
Im Vortrag von Ken Schwaber, einem der Erfinder von Scrum, waren für mich zwei Aussagen besonders interessant.
Die erste Klarstellung war, dass Scrum als Prozess Framework vor allem ein Tool ist, das durch hohe Transparenz und sehr schnelles Feedback mit lauffähiger Software allen Beteiligten klar aufzeigt, ob das Projekt gut oder schlecht läuft. Die daraus folgende zweite Aussage, dass Agilität einen Kulturwandel braucht hat natürlich besonders auch mit der erforderlichen Transparenz zu tun. Und Schnelligkeit erreichen wir nur wenn:
- Empirical management replaces predictive management
- Authority moves down the organisation
Gerade für hierarchisch orientierte Organisationen, die auf hohe Planbarkeit und Top-Down Entscheidungen grossen Wert legen, stellen diese Anforderungen eine grosse Herausforderung dar.
der wissensarbeiter