Collaboration ist einer der Begriffe, der heute sehr oft verwendet wird und meist beschreiben soll, wie mehrere Personen daran arbeiten, ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Dies kann im Bereich der Routinearbeit zum Beispiel ein Team aus Putzfrauen sein, dass per Arbeitsteilung am Abend die Büroräume eines Unternehmens reinigt. Im Bereich innovativer Wissensarbeit kann dies dagegen ein interdisziplinäres Team sein, dass gemeinsam an der Entwicklung einer neuen Kaffeemaschine arbeitet. Wenn man jetzt die Grafik von Oscar Berg anschaut, erkennt man sehr schnell, dass die oberen drei Ebenen mit act, coordinate und form team bei Routinearbeit und Wissensarbeit gar nicht so weit auseinanderliegen.
Diese traditionelle Sicht auf Collaboration verhindert aber die darunter liegenden eigentlichen Treiber von erfolgreicher Collaboration zu betrachten.
Bild von Oscar Berg unter creative commons
Vor allem erkennt man ganz schnell, dass die darunter liegenden Ebenen in dieser Grafik besonders wichtig sind, wenn es sich um Wissensarbeit handelt. Find & discover people sowie connect and relate sind oft entscheidende Voraussetzungen um Wissen für die anliegende Problemlösung zu bekommen oder Lösungsideen mit Kollegen zu diskutieren und zu reflektieren. Damit der Wissensarbeiter auch selbst als Experte angefragt wird, muss er sichtbar werden – make yourself visible – und share what you know, have and think. Schnell erkennen wir, dass bei Routinearbeit, die am effizientesten durch höchstmögliche Arbeitsteilung durchgeführt werden kann, diese Ebenen kaum eine Rolle spielen, sondern sogar die Effizienz vermindern können. Kein Wunder also, dass effizienz-getriebene Unternehmen für Wissensmanagement oder gar Social Learning kaum einen Blick übrig haben. Ganz schlimm ist es dann, wenn wissensintensive Unternehmen wie effizienzgetriebene Unternehmen geführt werden. Dann hilft kein Change Management mehr, sondern nur noch change the management.