Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat 2009 eine Studie unter dem Titel Information Work 2009 herausgebracht. Wissensarbeit wird in der Studie wie folgt beschrieben (S.18): „Charakteristisch für Wissensarbeit ist, dass diese häufig komplex, wenig determiniert und folglich schwer in vorgegebenen Abläufen standardisierbar ist. Wissensarbeit ist hochgradig sowohl personen- aber auch kommunikationsorientiert und wird immer mehr in überreifenden Teams erbracht. Wissensarbeit schafft ständig neues Wissen und baut auf Erfahrungen Anderer auf. Dabei agieren Wissensarbeiter stark autonom und sind somit wenig direkt ‚anleitbar‘. Darüber hinaus stellt Wissensarbeit neue Anforderungen an die Arbeitsprozessorganisation, betriebliche Steuerungssysteme, die Gestaltung der Arbeitsplätze bzw. der Büroraumumgebung insgesamt und nicht zuletzt an die Führung und Motivation von Mitarbeitern„. Aus dieser Definition werden drei wesentliche Merkmale klar:
- Abläufe nicht standardisierbar, Wissensarbeiter agieren stark autonom
- Orientiert sich an Personen, Teams und Kommunikation
- Erzeugt neues Wissen und nutzt das Wissen Anderer
Diese dei Merkmale haben Auswirkungen auf drei Aspekte eines Unternehmens, das Wissensarbeit betreibt:
- Arbeitsprozesse und Organisation
- Steuerung, Führung, Motivation
- Gestaltung der Arbeitsplätze
Besonders gut gelungen ist auch die Einteilung der vier verschiedenen Arbeitstypen im Bereich der Wissensarbeit (S.24 – 25): Typ A: Wissensbasierte Arbeit – Standardisierte Prozesse mit merklichen Routineanteilen (z.B. Assistenzaufgaben) Typ B: Wissensintensive und wissensapplizierende Arbeit – Tätigkeiten mit umfassender Ausbildung und Erfahrung (z.B. Fachtätigkeiten in einer Versicherung) Typ C: Wissensintensive und wissensgenerierende Arbeit (z.B. Entwicklungsingenieure in Laboren) Typ D: Wissensarbeit im engeren Sinn – einmal erworbenes Fachwissen reicht nicht aus, vorhandenes Wissen muss häufig revidiert werden um Lösungen zu finden (z.B. F&E-Mitarbeiter, Consultants, Wissenschaftler, Entwicklungsingenieure) Die Globalisierung und der technische Wandel bewirken, dass Arbeiten der Typen A und B wesentlich stärker von Automatisierung und Outsourcing betroffen sind als die Arbeiten der Typen C und insbesondere D. Besonders der Arbeitstyp D lässt sich kaum automatisieren und auch nur unzureichend beschreiben, damit ein Teil davon ausgelagert und in einem Billiglohnland durchgeführt werden kann (siehe auch Artikel im Blog mit einer anschaulichen Grafik von Harold Jarche). Eine Studie des Competence Center for Project Management (CCPM) der FH Hannover mit der GPM und Hannover IT aus dem Jahr 2011 zeigt, wie schwierig es ist, Arbeiten vom Typ D, also echte Wissensarbeit wie Softwareentwicklungsprojekte erfolgreich nach Indien auszulagern. Kostenreduktion ist nach wie vor der Hauptantreiber. Dennoch sind ca. 50% der befragten Unternehmen hinsichtlich der Kostenreduktion unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden (siehe Seite 5 der Studie).
[…] autonom zu arbeiten, also z.B. seine Vorgehensweise selbst mitzubestimmen, passt sehr gut zu einer Untersuchung, die das Fraunhofer Institut schon 2009 durchgeführt […]
[…] genannten zentralen Forderungen herausstechende Wunsch nach Autonomie entspricht dem, was das Fraunhofer Institut schon in einer Studie 2009 herausgefunden hat. Wobei man immer berücksichtigen muss, dass die Wurzeln des Bedarfs an Autonomie […]
[…] und Zusammenarbeitstypen in Betracht ziehen. Die verschiedenen Arten der Arbeit kann man nach dem Schema vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation einteilen. Als Organisationsformen sehe ich grundsätzlich die beiden Typen Hierarchie sowie […]