Am eGov Fokus 1/2013: Kollaboration, Koordination und Stakeholder-Management in Bern am 5.Juni 2013 hat Prof. Peter Mertens eine Zusammenstellung grosser IT-Projekte präsentiert, die gescheitert oder zumindest mit grosser Verzögerung bzw. Kostenüberschreitung realisiert wurden. Den gleichen Beitrag hat er auch schon 2012 an der Donau Universität in Krems gehalten, siehe Blogeintrag Mut zum Scheitern? Kamingespräch mit Prof. Mertens zu IT-Projekten mit einigen Anmerkungen.
Aus Sicht der Erkenntnisse über Wissensarbeit und Komplexität in Projekten solcher Grössensordnung, komme ich bei allen Fällen basierend auf dem von Prof. Mertens zusammengetragenen Fakten zu folgendem Schluss:
- In praktisch allen Fällen war für die Verantwortlichen die Komplexität des Projektes zu hoch.
- Sie haben keinen Weg im Projekt gefunden, um diese Komplexität beherrschbar zu machen.
Die Ursachen für die Komplexität sind einerseits all die vorhandenen Wissenslücken bzgl. Markterfordernisse, Fachdomäne und Technologie sowie die starke Vernetzung mit ungelösten Abhängigkeiten unter den Stakeholdern. Und gerade hier spielen bei vielen (öffentlichen) Projekten offensichtlich auch politische Interessen eine geradezu verheerende Rolle. Der komplette Arbeitsbericht von Prof. Mertens ist ebenfalls verfügbar.