Die vom 6. bis 7.Oktober 2009 stattgefundene KnowTech 2009 ist eine der wichtigen Konferenzen zum Thema Wissensmanagement im deutschsprachigen Raum. Dieses Jahr standen die Themen semantische Suche sowie Kollaboration mit Unterstützung von Web2.0 Tools im Vordergrund. Ich besuchte vor allem Vorträge zum Thema Kollaboration. Hier waren die Begriffe Web 2.0 bzw. Enterprise 2.0 in nahezu jedem Vortrag zu hören. Verschiedene Unternehmen und Berater stellten vor, wie sie mit Social Software die Zusammenarbeit der Mitarbeiter verbessern und den Wissensaustausch fördern.

Ich werde hier wieder einmal den Eindruck nicht los, dass händeringend nach einer technologischen Lösung gesucht wird, um den Wissensaustausch zu verbessern. Zwar haben die Referenten auch das Thema Unternehmenskultur angesprochen, aber die Anwendung und Einführung der coolen neuen Werkzeuge wie Wikis, Blogs, Twitter, Live Meeting oder Instant Messaging haben klar dominiert. Einen Gedanken, den  ich auch mit anderen Teilnehmern an der Konferenz diskutiert habe, möchte ich hier wiedergeben:

Der Trend scheint klar zu synchroner Kommunikation zu gehen. Absenden eines Emails und warten auf die Antwort ist zu langsam. Per Twitter ein Problem an alle Followers zu senden soll eine Fülle guter Lösungsvorschläge hervorbringen. Per Instant Messaging einen Chat zu starten ist cooler als zu telefonieren. All diese Werkzeuge bieten Möglichkeiten, die Kommunikation zu ermöglichen und auch zu verbessern, wenn sie sinnvoll eingesetzt werden. Dazu hat man bei der KnowTech allerdings nicht sehr viel erfahren. Übermässige synchrone Kommunikation und ständiges Verfolgen von tweets, Blogs sowie der immerwährenden Erreichbarkeit per Instant Messaging führt dazu, dass Wissensarbeiter keine Zeit mehr am Stück zur Verfügung haben um Probleme zu lösen. Der wohl implizit vorhandenen Hoffnung, Wissensarbeiter bräuchten gar keine Probleme mehr lösen, da sich irgendwo ja jemand findet, der eine Lösung bereits hat, mag kurzfristig attraktiv sein, langfristig würde dies aber die Wissensarbeitskompetenz z.B. eines Unternehmens dramatisch verschlechtern.

Neues Wissen entsteht, wenn Dinge ausprobiert werden und die Mitarbeiter aus den Fehlern lernen . Hier war das Pre-conference Tutorial von Dave Snowden ein echtes Highlight. Allerdings lediglich etwa 15 Personen haben dies besucht. Einen guten Einblick in seine Ideen gibt es im Blogeintrag von Dave Snowden.

Viel Spass bei Lesen wünscht

der wissensarbeiter

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  1. […] Technologie statt Wissensmanagement Okt 13th, 2009 by posterous. Übermässige synchrone Kommunikation und ständiges Verfolgen von tweets, Blogs sowie der immerwährenden Erreichbarkeit per Instant Messaging führt dazu, dass Wissensarbeiter keine Zeit mehr am Stück zur Verfügung haben um Probleme zu lösen. Der wohl implizit vorhandenen Hoffnung, Wissensarbeiter bräuchten gar keine Probleme mehr lösen, da sich irgendwo ja jemand findet, der eine Lösung bereits hat, mag kurzfristig attraktiv sein, langfristig würde dies aber die Wissensarbeitskompetenz z.B. eines Unternehmens dramatisch verschlechtern. via wissensarbeiter.wordpress.com […]

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